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Jahresbericht 2016

40 plus 1 – das erste Jahr der Arbeitsgemeinschaft pro Wahrnehmung

Es ist ja nicht so spektakulär und fällt auch gar nicht so auf…denn unsere Abkürzung und das Logo sind ja gleich…und doch hat sich im Laufe des vergangenen Jahres der neue Name unseres Vereins eingebürgert. Die Namensänderung war gleich ein guter Anlass, sich bei vielen Verbänden und Organisationen in Erinnerung zu rufen. Oder sich überhaupt bekannt zu machen und durch diese Art der Öffentlichkeitsarbeit auf die Anliegen der Betroffenen und die Arbeit der APW aufmerksam zu machen. Die APW ist aber nicht etwas Abstraktes, sondern versammelt Menschen, die ihre Zeit, ihre Engagement und nicht zuletzt auch Geld zur Verfügung stellen. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Brigitte Pastewka und Max Rickenbacher, welche die nötigen Schritte zur Umsetzung der Namensänderung in die Wege geleitet haben und Barbara Bossart in der Geschäftsstelle entlastet haben.

Aus dem Vorstand

Der Vorstand traf sich viermal zu ordentlichen Sitzungen in St. Gallen. Erfreulicherweise gab es wenig Absenzen, trotz des z.T. weiten Anfahrtswege der einzelnen Mitglieder. Aufgrund der Rücktritte von vier Vorstandsmitgliedern und der Wahl von Sabine Augstein an der GV 2015 ist unser Gremium nun etwas geschrumpft. Wir sind froh, dass bereits an der letztjährigen GV Laurent Munch sich zur Wahl gestellt hatte und diese auch durch die anwesenden Mitglieder bestätigt wurde. Laurent ist Ergotherapeut am REHAB Basel und angehender Instruktor im Affolter-Modell®. Da Laurent als Elsässer auch zweisprachig ist, hat er die Verbindung zwischen dem Vorstand und der Commission Romandie übernommen. An dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank an Paula Gränicher, welche davor diese Funktion übernommen hatte.

Sabine Augstein hat im Laufe des Jahres nun auch „offiziell“ das Amt der Präsidentin übernommen, welches bisher von zwei Personen als Co-Präsidium geführt wurde. Nebst der Arbeit an den inhaltlichen Themen der APW bleibt die weitere Erneuerung und Erweiterung des Vorstandes wichtig. Die APW kann nebst einem engagierten Vorstand auch auf einige sehr aktive Mitglieder zurückgreifen. Diese arbeiten in Kommissionen oder übernehmen weitere wertvolle Aufgaben für die APW.

Die letztjährige GV fand wieder ordnungsgemäss im ersten Halbjahr am 21. Mai statt. Erstmalig waren wir zu Gast im REHAB. Herzlichen Dank an Laurent Munch und weiteren, welche die Organisation vor Ort übernommen hatten. Auch um diese GV herum fand das Treffen der Lehrenden statt, zu dem alle Referentinnen und Instruktorinnen im Affolter-Modell® eingeladen sind (Anzahl 34). Trotz des dichten Programms blieb dank einer speditiven GV noch Zeit für eine spontane Führung durch die Räume und den Aussenbereich des REHAB.  An der GV nahmen 22 Mitglieder und 8 Vorstandsmitglieder teil. Zur anschliessenden Weiterbildung konnten noch einige interessierte Nicht-Mitglieder begrüsst werden. Die Vorträge hielten Laurent Munch und Frank Roelandt.

Im Herbst ist die Geschäftstelle der APW vom kleinen Weiler Hauptwil nach St. Gallen in eine Bürogemeinschaft umgezogen. Barbara Bossart hat sich gut eingelebt und die gute Erreichbarkeit ist für die St. Galler Vorstandsmitglieder ein grosser Vorteil.

Berichte aus den Ressorts und Kommissionen

Ressort Therapeutenarbeit/Kurswesen

Im vergangenen Jahr konnten folgende neue Qualifikationen ausgesprochen werden: 9 Therapeutinnen und Therapeuten und 1 Instruktorin. Die Ausbildung und Förderung von angehenden Referentinnen und Instruktorinnen ist ein wichtiges Anliegen der APW, und die Instruktorinnen übernehmen hier wichtige Aufgaben. Herzlichen Dank für diese sorgfältige Arbeit!

Ein paar weitere Zahlen: In der Schweiz fanden 5 (zwei in Basel, eins SG, eins Gümligen, eins Baar) Einführungsmodule, 1 dreiwöchiges Basismodul sowie ein weiterführender Kurs statt. In Deutschland konnten 4 Einführungsmodule/-kurse durchgeführt (2 in Burgau, eins Hamburg, eins Kipfenberg) sowie der laufende Grundkurs in Burgau weiter geführt werden und der Zertifizierungskurs der Sonderegger-Therapeuten.  2 Einführungsmodule fanden in Dänemark (in Dianalund und Hammel) sowie eins in Spanien (La Coruña).  Zum Abschluss der APW-anerkannten Kurse stellte die APW 155 Teilnahmebestätigungen aus (2015 insgesamt 272). Durch diese Teilnahmebescheinigungen erfahren neue Kursteilnehmende bereits früh (z.B. am Ende eines Einfü̈hrungsmoduls) von der APW, ihrer Rolle und ihren Aufgaben in diesem Bereich.

Der modularisierte Grundkurs im Affolter-Modell® ist immer noch relativ neu. Nun wird es auch in Burgau ab Ende 2017 eine neue Form des Grundkurses geben.  Noch ist es zu früh um zu beurteilen, ob sich das immer noch recht neue System des modularisierten Grundkurses bewährt und sowohl für die Kursteilnehmenden sowie für die Kursleitenden und -veranstalter einen Nutzen bringt. Wir hoffen, dass  weiterhin viele (Fach)Personen sich mit der Arbeit nach dem Affolter-Modell® auseinandersetzen und einen Gewinn für ihre Klienten und Klientinnen darin sehen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Willkommen allen neu zertifizierten Affolter-Therapeutinnen und Therapeuten.

Kommission fachliche Belange

Die Kommission hat im Berichtsjahr 2x getagt. Zu folgenden Themen hat sie zu Handen des APW-Vorstands Empfehlungen abgegeben:

  • Zusatz-Qualifikation als Affolter-Therapeutin, wenn die Kursteilnehmer/in vor mehr als 5 Jahren einen Grundkurs absolviert hat und nie eine entsprechende Qualifikation bei der APW beantragt hat, diese nun aber doch erlangen will.
  • Vereinheitlichung der LLK in Burgau und St. Gallen
  • Ausbildungsreglement für Lehrpersonen im Affolter-Modell®: Empfehlung für Assistent/innentätigkeit bei verschiedenen Kursleitungen
  • Empfehlung neue Studiengruppen zuzulassen:
    - „Auswirkungen der motorischen Kontrolle unter Beachtung neurodynamischer Aspekte auf die gespürte Interaktionstherapie“ (F.Roelandt)
    - „Affolter-Studie“ (R. Ott-Schindele)
    - „Wirksamkeit im Affolter-Modell®“ (A. Fink)
  • Überarbeitung des Wikipedia-Eintrags zum „Affolter-Modell“ und zu „Félicie Affolter“
  • Fallstudien:
    - Annahme der Fallstudie von Marie-Claude Oreiller und Claire Flück

- Betreuung der Fallstudien von Anita Liebmann, Daniela Jakobsen und Birgit Kühlsen

  • Empfehlung zum Schlüssel Lehrende – Kursteilnehmende bezgl. Patientenarbeit in Grundkursen

Anfangs 2016 hat Luzi Fischer als Kommissionsabgeordnete an der LLK in der 2. Woche des Zertifizierungsmoduls für den „Frankfurter Kreis“ beigewohnt.

Kommission Beratungsstellen/Beratungen

Die APW hat durch ihren Unterleistungsvertrag mit pro infirmis (PI) die Möglichkeit, Beratungen durch APW-anerkannte Therapeutinnen in einem gewissen Rahmen zu bezuschussen. Hierfür steht pro Jahr ein bestimmter Betrag und dadurch eine bestimmte Anzahl von Stunden zur Verfügung. Das Geld ist zweckgebunden und kann nur für die Beratung von in der Schweiz lebenden Klienten eingesetzt werden. Wie schon häufig berichtet, war es in der Vergangenheit immer wieder sehr schwierig, dass „Soll“ an Beratungsstunden zu erfüllen. So auch im vergangenen Jahr. Konsequenz ist, dass dafür im laufenden Jahr mehr Stunden zur Verfügung stehen. Die in der Schweiz tätigen APW-anerkannten Therapeutinnen werden nochmals auf das Beratungsangebot der APW aufmerksam gemacht. Bei den Beratungsstellen musste leider die Stelle im Bündnerland geschlossen werden.

Der Unterleistungsvertrag mit PI läuft Ende 2018 aus und die Verhandlungen über einen allfälligen neuen Vertrag beginnen spätestens Anfang 2018. Ob die APW das Beratungsangebot (Kurzberatungen an den Beratungsstellen und Einzelfallberatung) auch in Zukunft aufrechterhalten kann, liegt u.a. anderem daran, ob das Angebot auch genutzt wird.

Sonderegger-Kommission

In der Woche vom 18.01.-22.01.2016 fand die zweite Woche des ersten Zertifizierungs-Modul für Sonderegger-Therapeutinnen statt. Geleitet wurde dieser Kurs von Brigitte Pastewka und Jürgen Söll. Acht Sonderegger-Therapeutinnen, und damit alle, die sich zur Lehr-Lernziel-Kontrolle angemeldet hatten, wurden als Affolter®-Therapeut/innen zertifiziert.

Hier einige Stimmen von Teilnehmer/innen zum Kurs:
Das Angebot der APW an einem Zertifizierungs-Modul teilzunehmen freute mich sehr, weil Hans Sonderegger aus dem Affolter-Haus kam und ich diesen Kurs als Vernetzung der beiden unterschiedlichen, aber im Ansatz doch ähnlichen Wege sah.“

„Ab dem ersten Kurstag war es mir klar, dass ich viel lernen werde in absolut angenehmer Atmosphäre mit sehr achtsamen und sympathischen Instruktor/innen.“
 „….. mit dem Affolter-Kurs hat meine Arbeit sowohl an Tiefe als auch an Weite gewonnen.“

Ein weiteres Zertifizierungsmodul, der von uns angeboten wurde, konnte leider wegen zu weniger Anmeldungen nicht durchgeführt werden. Nun suchen wir nach Möglichkeiten, wie interessierte Sonderegger-Therapeut/innen in schon bestehende Kurse einsteigen können.

Es ist erfreulich, dass es im Jahr 2016 zu fachlichen Treffen zwischen Affolter®- und Sonderegger- Therapeut/innen in unterschiedlichen Regionen kam. Der Austausch wird als sehr bereichernd erlebt, Vernetzungen entstehen. Im Oktober 2016 fand eine WESUK-Schulung mit Anita Fink an der FH Innsbruck statt. Weitere Fortbildungen mit Anita Fink sind für nächstes Jahr in Tirol geplant.

 

Wir danken allen genannten und nicht genannten Mitgliedern und Zugewandten für ihre Mitarbeit und Unterstützung und freuen uns über ein Wiedersehn an der GV im Therapiezentrum Burgau in Burgau.

Für den Vorstand der APW
Sabine Augstein