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Familien- und Angehörigenkurse

Dieses Kursangebot richtet sich an Eltern und Angehörige, die mit einem Kind/Jugendlichen oder Erwachsenen mit Wahrnehmungsstörungen (in der Folge ‚Betroffene‘ genannt) zusammenleben.

Folgende Bedingungen müssen für eine Teilnahme erfüllt werden:
  • Teilnahme der/des Betroffenen
  • Eine Betreuungsperson muss für die betroffene Person während der Unterrichtsstunden der Angehörigen zur Verfügung stehen
  • Möglichst alle Mitglieder der Lebensgemeinschaft, in welcher die betroffene Person lebt, auch ständige Betreuungspersonen sollen am Kurs teilnehmen
  • Betreuung/Behandlung nach dem Affolter-Modell® ist nach dem Kurs beabsichtigt und möglich

Kursziele

  • Verständnis für einige Aspekte des Affolter-Modells
  • Verständnis für das Verhalten von Betroffenen
  • Einstieg in das „Führen“ von Betroffenen in alltäglichen Geschehnissen

Kursinhalte

Gespürte Interaktion im Alltag als Behandlungsansatz

  • Umwelt, Interaktion und Information
  • Die Welt umgibt uns: nehmen wir sie wahr? Wir bewegen - wir berühren - wir interagieren.
  • Die Berührung der Umwelt führt zu Widerstandsveränderungen und kann eine wichtige Quelle der Information über die Interaktion bilden.
  • Berührungsinformation ist unerlässlich, um zu wissen:
    - Wo bin ich und Wo ist die Umwelt?
    - Was ist Ursache – Was die Wirkung?
  • Das setzt voraus, dass Informationsquellen organisiert werden müssen.

Gespürte Interaktion als Wurzel der Entwicklung und des Lernens

  • Gespürte lnteraktionsgeschehnisse kennzeichnen unseren Alltag.
  • Alltagsgeschehnisse verlangen das Lösen von Problemen.
  • Lernen beginnt beim Verständnis.

Personen mit Wahrnehmungsstörungen und deren Interaktionen im Alltag

  • Arbeit an der Wurzel: Die Rolle der stabilen Umwelt als Beitrag zum Wissen darüber, wo ich bin und wo die Umwelt ist.
  • Wir lösen alltägliche Probleme nicht für, sondern mit den Betroffenen.
  • Gespürte Information wird im Zusammenhang mit den Interaktionen vermittelt

Methodik

Durch Fremd- und Selbstbeobachtung sowie durch praktische Arbeit mit Betroffenen werden oben beschriebene Kursinhalte erarbeitet. Dabei wird ein Lernmodell angewandt, das ,Problem-lösendes Verhalten' einschliesst. Theoretische Begriffe werden im Zusammenhang mit Problemen der betroffenen Menschen eingeführt und finden wiederum ihren Niederschlag in der Anwendung. Die praktische Anwendung bedingt daher entsprechende Unterkunftsmöglichkeiten während des Kurses. Als methodische Hilfsmittel werden Referate, Selbsterfahrungen, Literatur, Gruppenarbeit und Videoaufnahmen eingesetzt.

Kursliteratur

Grundlage: Affolter. F. (1987): Wahrnehmung, Wirklichkeit und Sprache. Neckar-Verlag, Villingen-Schwenningen.

Qualifikation

Die Kursteilnehmer erhalten eine Kursbescheinigung mit der Formulierung der Kursziele und Kursinhalte.

Teilnehmerzahl

2 – 4 Betroffene mit Angehörigen und Betreuungspersonen
Über die Teilnahme entscheiden die Kursorganisatoren in Zusammenarbeit mit der Kursleitung.

Kursdauer/Kursgliederung

1 Woche (5 Tage)

Kursleitung

Ein APW-anerkannter Instruktor, der von 2-4 Assistenten unterstützt wird.